ETF Facts – 6 wichtige Punkte die du kennen musst
Exchange-traded Funds, kurz ETF, bleiben auch in 2022 das von Finanzexperten am meisten empfohlene Vehikel, wenn es um die private Geldanlage geht. Was sie sind, was sie können und wie du sie für dich einsetzen kannst, zeige ich dir in diesem Beitrag.
Warren Buffet, einer der erfolgreichsten Aktieninvestoren aller Zeiten, soll seiner Frau geraten haben, anstatt in Einzelaktien, lieber in einen ETF auf den amerikanischen Aktienmarkt zu investieren. Warum rät jemand, der es durch schlaue Einzelinvestments zu einem gigantischen Vermögen gebracht hat, anderen zu dieser Strategie?
Die Antwort ist einfach: weil es nicht viel Erfahrung erfordert, weil es günstig ist und weil man sich fast um nichts kümmern muss, um an den Renditen teilzuhaben, die an der Börse erzielt werden können. Warum das so ist, erfährst du jetzt.
Inhalt
ETF: Was ist das?
ETF sind Fonds, die nach einem bestimmten Prinzip zusammengesetzt werden: dem sogenannten „Indexing“.
Indexing bedeutet, dass sich der Inhalt des Fonds danach richtet, welchem Index – Plural Indizes – er folgt. Ein sehr bekannter Index, den du bestimmt kennst, ist der DAX, der deutsche Aktienindex. Der DAX beinhaltet die 30 Unternehmen mit der größten Marktkapitalisierung in Deutschland und wird von der Deutschen Börse AG definiert. Die Marktkapitalisierung beschreibt den rechnerischen Gesamtwert aller sich im Umlauf befindenden, das heißt an der Börse handelbaren, Aktien eines Unternehmens.
Wenn du also einen ETF auf den DAX kaufst, beinhaltet der Fonds im Optimalfall alle Aktien, die auch im DAX zu finden sind, in einer dem DAX entsprechenden Zusammensetzung. Im Optimalfall deshalb, weil nicht alle ETF einen Index 1:1 abdecken.
Ein ETF muss nicht zwangsläufig Aktien enthalten. Es gibt auch Fonds mit denen du in Anleihen oder Rohstoffe investieren kannst. Bei Rohstoffen heißen sie allerdings ETC. Das steht für Exchange-traded Commodity.
Welche ETF sollte ich kaufen?
Das kommt auf deine Ziele, deine Anlagestrategie und dein Budget an.
Für den schnellen Einstieg eignet sich ein ETF auf deie Indizes MSCI World oder FTSE Developed am besten, da du hier schnell und unkompliziert in über 1.000 Aktien weltweit investierst.
Dazu solltest du einen ETF auf die Emerging Markets mischen, also Schwellenländer, die oft stärker schwanken, aber auch eine attraktive Rendite bieten können.
Am einfachsten gestaltest du deine Geldanlage über Sparpläne, die monatlich und automatisch für dich investieren. Ein hervorragendes, kostenloses Depot mit über 3.000 kostenlosen Sparplänen, bietet flatex*.
Bevor du investierst, lies weiter und lerne, worum es bei ETF geht.
Welche Indizes gibt es?
Indizes gibt es aus fast alles, was du dir vorstellen kannst:
- Auf einzelne Branchen, z.B. Technologie oder Banken
- Auf einzelne Länder und Regionen, z.B. USA, Russland, Asien, Europa
- Auf Anlagestrategien, z.B. hohe Dividenden oder kleine Unternehmen
Für dich sollten vor allem die großen Indizes interessant sein, die breit streuen und Märkte großflächig abdecken. Das reduziert dein Risiko und glättet die Schwankungen in deinem Portfolio. Zudem herrscht bei ETF auf diese Indizes ein echter Wettbewerb unter den Anbietern, was sich positiv auf die Kosten auswirkt.
Im Zusammenhang mit Indizes wirst du immer wieder auf den Begriff MSCI stoßen. Das Unternehmen MSCI ist ein großer Anbieter von Indizes und erstellt diese im Auftrag seiner Kunden. Der bekannteste Index ist wohl der MSCI World, der rund 1.600 Aktien aus 23 Industrieländern abbildet.
Ein anderer Anbieter von großen Indizes ist FTSE, sprich „Fuutsie“, der fast identische Indizes liefert wie MSCI und dabei oft günstiger ist.
Wenn du dich umsehen möchtest, was der Markt alles hergibt, bieten Portale wie just-etf oder extra-etf eine gute Möglichkeit zur Recherche. Hier findest du alle in Deutschland zugelassenen ETF und ETC und Informationen zu ihren Kosten und ihrer Performance.
Wozu gibt es ETF?
Zum Zeitpunkt ihrer Entstehung Anfang der 1990’er Jahre waren sie vor allem ein Instrument für institutionelle Anleger – Banken, Rentenfonds, usw. Diese konnten durch ETF schnell und unkompliziert die Performance eines kompletten Marktes oder eben Indexes kaufen, ohne sich die Einzeltitel zusammenkaufen und balancieren zu müssen. Ein Verkauf war ebenfalls schnell möglich und durch das Indexing war die Zusammensetzung der Fonds stets transparent.
In den letzten Jahren haben sich diese Vorteile bei Privatanlegern herumgesprochen und, vollkommen zu Recht, einen wahren ETF-Boom ausgelöst.
Warum sollte ich ETF kaufen?
Der größte Vorteil ist sicher die Diversifikation, also die Streuung über viele Akientitel, die Ruhe in dein Portoflio bringt. Am Beispiel MSCI World siehst du, wie das abläuft: wenn eine Aktie strauchelt, hast du immer noch 1599 die es gerade nicht tun. Beim Kauf von Einzelaktien gehst du stattdessen volles Risiko mit diesem Unternehmen.
Das kann schnell weh tun, wie du bei der Lufthansa im Zuge der Corona-Krise sehen konntest. Ein unvorhergesehener Zwischenfall hat diese Aktie von heute auf morgen extrem getroffen.
„Lege nicht alle Eier in einen Korb!“ – beliebtes Sprichwort bei Investoren.
Warum solltest du noch in ETF investieren?
- Sie ermöglichen einen schnellen Einstieg in den Aktienmarkt, da sie sofort erworben werden können
- Sie benötigen wenige Vorkenntnisse, die du dir schnell aneignen kannst
Was ist der Unterschied zu aktiven Fonds?
Aktive Fonds werden durch Fondsmanager verwaltet, die darüber entscheiden, wie der Fonds zusammengesetzt wird. Sie entscheiden nach ihrem Gefühl, in welchen Verhältnis Aktien, Anliehen, Rohstoffe und Cash in ihrem Fonds enthalten sein sollen.
Die Entscheidungsgrundlage dazu, was in den Fonds kommt, ist das Gefühl und die Zukunftserwartung des Fondsmanagers. Damit kann er goldrichtig liegen und seinen Anlegern eine Überrendite erzielen, oder er kann kreuzdaneben liegen und seine Anleger richtig Geld kosten. Das kann nur die Zeit zeigen und ist nicht vorhersehbar, was diese Anlageprodukte unattraktiv macht. Auch muss der Manager seine Entscheidungen nicht begründen. Er ist ja der Finanzguru, der in die Zukunft sehen kann, nicht du.
Wissenschaftliche Studien haben belegt, dass die meisten Manager langfristig keine bessere Rendite erzielen, als der Gesamtmarkt, wenn sie die überhaupt erreichen. Nur weil ein Fonds momentan gut läuft, heißt das nicht, dass er das nächstes Jahr auch noch tut.
Dazu kommen hohe Kosten, die durch das handeln ständige Kaufen und Verkaufen von Werten des Fonds und die hohen Vergütungen für die Manager entstehen. Diese werden an die Anleger weitergegeben und können locker bei 2-3% pro Jahr liegen. Viele Fonds können auch nur direkt über die Fondsbank gekauft und zurückgegeben werden, was das handeln erschwert und oft wiederum mit Gebühren belegt ist, Stichwort Ausgabeaufschlag.
Diese Fonds sind immer noch die beliebtesten Produkte bei Bankberatern und Finanzmaklern, denn nur sie können von ihnen mit Provision an dich verkauft werden. ETF wirst du deswegen in ihrem Angebot kaum finden. Sprich deinen Berater, solltest du einen haben, doch mal darauf an. Er wird dir sicher ausweichen, oder einige der beliebten „Gegenargumente“ zu ETF auftischen. Was es damit auf sich hat, erfährst du demnächst hier.
Fazit: Was sind die Vorteile von ETF?
Zum Schluss siehst du hier noch einmal die Vorteile von ETF, besonders im Gegensatz zu aktiven Fonds
- Sie folgen in ihrer Zusammensetzung einem, was du gut nachvollziehen kannst
- Sie sind günstig, was deine Rendite vermehrt
- Sie sind jederzeit an der Börse handelbar, was deine Flexibilität erhöht
- Sie sind einfach zu verstehen, was dir ein besseres Gefühl gibt, in sie zu investieren
- Sie erzielen, wenn sie breit streuen, im Regelfall die Durchschnittsrendite, die momentan ca. 7% pro Jahr beträgt, was für dich vollkommen eine Top-Performance ist
Was interessiert dich noch zum Thema ETF? Schreib es in die Kommentare!
DISCLAIMER: Dies ist keine Anlageberatung, sondern spiegelt nur die persönliche Meinung des Autors wieder
Eine Antwort
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