Einfach erklärt: Kryptowährung verstehen in 5 schnellen Punkten
Auch extreme Aufs und Abs der Kurse, können viele Anleger nicht davon abschrecken, in neue, digitale Währungen zu investieren. Gelockt werden sie von der Aussicht auf satte Gewinne. Wie Kryptowährungen funktionieren und ob sie halten, was sich ihre Anleger von ihnen versprechen, das beleuchte ich in diesem Post.
Inhalt
Was sind Kryptowährungen genau?
Seit dem Jahr 2009, als zum ersten Mal der Bitcoin mit Hilfe der Blockchain-Technologie gehandelt wurde, sind Kryptowährungen auf einem steilen Erfolgskurs. Dabei handelt es sich im engen Sinn des Wortes gar nicht um Währungen, sondern um rein digitale Zahlungsmittel. Die Nutzer akzeptieren digitale Daten als Zahlungsmittel und ziehen sie Fiatgeld, wie dem Euro, Dollar oder Yen, sogar vor.
Dafür haben sie gute Gründe, denn Kryptowährungen
- sind nicht beliebig zu vervielfältigen
- benötigen keine Banken, um getauscht zu werden
- ermöglichen anonyme Währungstransfers
- können meist für geringe Gebühren getauscht werden
- handelt man in real-time, ohne Verzögerungen
- sind für jeden zugänglich, so lange Internet vorhanden ist
Durch den Ausschluss von Banken und Staaten ist Inflation durch ständige Vermehrung der Geldmenge ausgeschlossen. Anonyme, schnelle Geldtransfers sind besonders im Sinne von Personen, die nicht ins Auge der Staatsmacht geraten wollen, zum Beispiel politische Aktivisten, Kriminelle, oder einfach Menschen, die die Hoheit über ihre Daten behalten wollen. Der Zugang für Jedermann, die Art der Erzeugung und die Festlegung der erzeugbaren Menge durch die Nutzer, machen Kryptowährungen überaus demokratische.
Durch die momentan noch sehr volatilen Kurse, werden Investoren angelockt, die Gewinne erzielen wollen und dadurch das Vehikel stützen. Das wiederum fördert die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle, die sich auf die Nutzung von Kryptos, deren Handel oder Erzeugung fokussieren.
Wie funktioniert eine Kryptowährung?
Da Kryptos nicht in der realen Welt existieren, müssen sie auf anderem Weg hergestellt und gehandelt werden, als üblicherweise. Für das Inverkehrbringen von Euros sind die Geschäftsbanken zuständig. Bei Kryptos sind es die Nutzer selber, die die Währung herstellen (Mining) und die Transaktionen durchführen. Dafür nutzen sie die Blockchain, ein Datenbanksystem, das gewährleistet, dass Transaktionen sicher durchgeführt werden.
Willst du eine Überweisung per Blockchain machen, läuft es wie folgt:

- Du benötigst eine Wallet (elektronische Geldbörse), in der du deine Kryptos aufbewahrst
- Darin erstellst du eine Datei mit den Zahldaten des Empfängers (Wallet-Nr. und Betrag), die du anschließend an ein Netzwerk überträgst, welches dezentrale arbeitet. Das gewährleistet die Anonymität und Stabilität des Netzwerks
- Innerhalb des Netzwerks wird der Datensatz durch die Miner verifiziert, in einem Block gebündelt und weitergeleitet. Einzelne Transaktions-Blöcke sind immer miteinander verbunden und bauen aufeinander auf. Dadurch ist jede Transaktion lückenlos belegt. Fehler oder Betrug sind nicht möglich
- Der Betrag wird in der Wallet des Empfängers gutgeschrieben
- Die Miner erhalten für das Bereitstellen der Rechenleistung eine Vergütung in Kryptowährung
Nähere Information findest du zum Beispiel bei der Hochschule Luzern: Blockchain einfach erklärt
Welche Kryptowährungen gibt es?
Es gibt inzwischen zig verschiedene digitale Währungen. Die bekanntesten sind

- Bitcoin
- Ethereum, kurz Ether
- Ripple
- Tether
- Binance
- Polkadot
Eine erweiterte Liste findest du bei Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Kryptowährungen
Sind Bitcoin, Ether oder Ripple seriös?
Es steckt kein Betrug hinter der Idee der digitalen Währung. Das System funktioniert und ist geeignet, Zahlungen seriös abzuwickeln.
Allerdings solltest du dich mit dem Thema Sicherheit beschäftigen, bevor du investierst.
Da ist zum einen die Wallet, die durch einen nur dir bekanntes Passwort abgesichert wird. Solltest du dieses Passwort verlieren, sind deine Kryptos für immer unerreichbar, denn niemand kann es dir wiederherstellen. Das ist bereits einigen passiert.
Zum anderen kann keiner garantieren, dass dein Investment eine Zukunft hat. Der Wert einer Kryptowährung ist momentan vor allem durch Spekulanten getrieben und extrem volatil. Ob der momentane Preis gerechtfertigt ist, ist Ansichtssache. Niemand kann es beantworten. Deine Einlage kann theoretisch morgen auf 0,- Euro fallen und dann nie wieder steigen. Es hängt vom Vertrauen der Anleger ab, ob das Konzept eine Zukunft hat.
In deinem Investmentportfolio sollte eine Kryptowährung einen Anteil von 2% nicht übersteigen. So kannst du dich beteiligen, ohne das Durchschnittsrisiko deines Portfolios massiv zu verschlechtern. Wende die gleichen Regeln wie für andere Einzelinvestments an und akzpetiere, dass das es ein Fehlschlag werden könnte.
Was kann man für Bitcoin kaufen?
Noch ist eine Kryptowährung wie Bitcoin kein breit akzeptiertes Zahlungsmittel. Nur wenige Geschäfte bieten Zahlung in Kryptowährung an und es wird sich zeigen, ob sich die Währung in der realen Welt durchsetzen kann.
Bitcoin, Ether und Co. sind also vor allem ein Mittel zur Wertaufbewahrung und Spekulationsobjekt. Als Zahlungsmittel kommen sie eigentlich nur für die oben beschriebenen Nutzer in Betracht.
Fazit
Eine Kryptowährung ist ein digitales Zahlungsmittel, welches durch Blockchain-Technologie getauscht wird. Sie weist einige Vorteile gegenüber Fiat-Geld, wie dem Euro, auf, ist aber auch hoch volatil und der Preis ist durch Spekulation getrieben. Wenn du in sie investieren möchtest, solltest du die Risiken kennen. Der langfristige Erfolg einer Kryptowährung hängt vom Vertrauen der Anleger und ihrem Durchhaltevermögen ab, auch starke Preisschwankungen auszuhalten. Der Anteil an deinem Portfolio sollte 2% nicht übersteigen.
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Bilder: Pexels.com
Eine Antwort
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